"Ich denke, komme zu einem Ergebnis, halte das Ergebnis in einer Entscheidung fest und erfahre, daß das Handeln eine Sache für sich ist und der Entscheidung folgen kann, aber nicht muß. Oft genug habe ich im Laufe meines Lebens getan, wofür ich mich nicht entschieden hatte, und nicht getan, wofür ich mich entschieden hatte. Es, was immer es sein mag, handelt; es [...] raucht weiter, obwohl ich mich entschlossen habe, das Rauchen aufzugeben, und gibt das Rauchen auf, nachdem ich eingesehen habe, daß Denken und Entscheidung keinen Einfluß auf das Handeln hätten. Aber das Handeln vollzieht nicht einfach, was davor gedacht und entscheiden wurde. Es hat seine eigene Quelle und ist auf ebenso eigenständige Weise mein Handeln, wie mein Denken mein Denken ist und meine Entscheiden mein Entscheiden."
aus "Der Vorleser" von Bernhard Schlink
Wie schön immer wieder bei Bernhard Schlink auf diesen Gedankengang mit unterschiedlichen Deutlichkeiten zu stoßen. (Eine sehr praktische Ausrede, für gemütliche Menschen, die zu faul sind.(?))
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